6.000+ Kilometer hinter mir

Diese Woche war es einmal mehr soweit: Ich bin über die Marke von 6.000 Kilometern in einem Kalenderjahr hinaus gelaufen. Nach mehreren Jahren, in denen mir das gelungen ist, verliert diese Marke allmählich ihre Besonderheit. Das soll überhaupt nicht arrogant klingen, denn es ist und bleibt eine beachtliche Strecke – vor allem angesichts der Tatsache, dass da erst ungefähr Mitte Oktober war.

6000 Kilometer gelaufen (2024)

Die Besonderheit in diesem Jahr war die ca. zweiwöchige Laufpause im August, als wir während des Familienurlaubs in Wales, Schottland und England waren. Vor allem aus olfaktorischen Gründen wollte ich keine klammen Laufsachen und stinkenden Laufschuhe mitschleppen – immerhin waren wir im Sinne eines Roadtrips fast täglich unterwegs, meistens sogar über längere Strecken (zwischen zwei und fünf Stunden Fahrt). Noch dazu dachte ich mir, dass es nicht schaden könne, nach gut anderthalb Jahren ununterbrochenen Laufens (der letzte Pausentag, an dem ich statt zu laufen auf dem Trainingsrad aktiv war, lag im Februar 2023) mal zwei Wochen die alten Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder zu schonen.

Die große Enttäuschung kam für mich beim Wiedereinstieg, denn ich war zwei Wochen lang davon ausgegangen, dass ich nach dieser Erholungspause mit voller Power starten könnte. Doch weit gefehlt, gerade meine Adduktoren versagten mir fast den Dienst und waren erst nach einiger Überredungsarbeit in Form von Dehnen und dergleichen wieder dazu zu bewegen, ordnungsgemäß zu funktionieren. Die ersten fünf Läufe fühlten sich daher sehr, sehr unangenehm an. Meine Beine wollten gefühlt einfach nicht weit genug nach vorne ausholen – kein gutes Gefühl.

Ein bisschen überrascht war ich schon darüber, denn auch in Wales, Schottland und England war ich jeden Tag gehend unterwegs, zum Teil auch 12-15 Kilometer weit. Doch Laufen und Gehen sind eben nicht miteinander zu vergleichen. Beim Gehen dehne ich die Adduktoren wohl nie in dieser Geschwindigkeit und Intensität. Also wurden sie über die zwei Wochen recht steif und unbeweglich. Nun gut, mittlerweile ist alles wieder eingelaufen und „flutscht“ in der gewohnten Weise.

Beim Laufen konnte ich in diesem Jahr häufig einem meiner neuen Lieblingsautoren frönen: Don Winslow. Bislang kannte ich nur einen Roman von ihm: „Satori“, eine Fortsetzung bzw. Ergänzung zu einem Trevanian-Roman mit dem Titel „Shibumi“. Doch ich ergänzte insgesamt elf weitere Romane in diesem Jahr. Manche gibt es nicht als Hörbuch, sodass ich sie parallel zum Üben las, aber ein paar Hörbücher gönnte ich mir – und genoss jede Sekunde davon. Dieser Mann schreibt so schnell und gnadenlos, es ist eine wahre Freude.

Ergänzend höre ich derzeit sehr viele Podcasts, vor allem die politischen Podcasts von MSNBC (ja, ich habe das Premium-Abo…). In knapp zwei Wochen findet in den USA sowohl die Präsidentschaftswahl als auch die Wahl für viele Senatorenposten statt. Wie ich im letzten Blog-Eintrag (hier) schon angegeben habe, ist meine Stimme für Kamala Harris unterwegs. Doch aktuell sitze ich auf glühenden Kohlen, da mein Wahlschein bereits gut drei Wochen unterwegs ist. In den letzten Jahren hatte ich bis dahin immer schon eine Rückmeldung von BallotTrax erhalten, dass meine Stimme angekommen und gezählt worden sei. Dieses Jahr brachte mir die Post den Brief mit den Wahlunterlagen zurück – weil die Maschine wohl Absender und Empfänger verwechselt hatte… Hmmm, das schafft nicht gerade Zuversicht (in den Jahren davor hat das immer geklappt, was hat sich also seither geändert?). Also werfe ich weiterhin täglich mehrfach einen Blick in mein E-Mail-Konto, um zu sehen, ob eine Empfangsbestätigung eingetroffen ist. Zwar ist Kalifornien nach wie vor fest in demokratischer Hand, sodass meine Stimme hier vermutlich keinen Unterschied macht. Andererseits möchte ich meinen Teil dazu beitragen, gegen Donald Trump zu stimmen. Der gehört ins Gefängnis, nicht ins Weiße Haus.

1300 Halbmarathons

Am gestrigen Samstag habe ich noch eine schöne runde Zahl erreicht, denn da waren es insgesamt 1.300 Halbmarathons (seit 28. Oktober 2016) – eine wirklich schöne Zahl, mal sehen, wie sich die nächsten 200 anfühlen. Meine Lauf-Kumpels auf Mastodon haben schon gefragt, ob ich nicht bei Apple eine besondere Auszeichnung anfordern sollte. Doch wie sollte die schon aussehen? Vermutlich die gleiche – nur in einer anderen Farbe. Das lockt mich nicht sonderlich.

Die Herbstferien kommen allmählich näher, nur noch eine Schulwoche ist zu absolvieren, dann ist es soweit. In den Herbstferien möchte ich, falls es meine Verfassung zulässt, wieder einen kompletten Marathon laufen. Das hatte ich letztes Jahr gemacht. Da war ich gerade sehr fit, was dieses Jahr nicht ganz so stimmt – ist vermutlich so ein Altersding, immerhin werde ich nächste Woche 49, vermutlich lässt die Kondition einfach etwas nach… Aber die lange Strecke macht mir in kleinen Dosen (also einmal pro Jahr) wirklich Spaß, also werde ich mich bemühen, sie wieder zu absolvieren.

Auch steht irgendwann noch ein Langzeit-Ziel an: Ich möchte einen Ultra-Marathon, also eine Strecke von 50 oder mehr Kilometern, laufen. Daraus wird (allein schon aus Zeitgründen) sicher keine Gewohnheit, aber das habe ich trotz der fast 54.000 seit 2016 gelaufenen Kilometer noch nie gemacht, also wird es allmählich Zeit… Vermutlich bin ich danach so geplättet, dass ich mir das sofort wieder abgewöhne. Bis 42,2 Kilometer kann ich meine Kraft ganz gut einteilen, alles darüber ist Neuland.

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