Lebenszeichen und Zwischenstand

Mit Erschrecken habe ich gerade festgestellt, dass dies mein erster Blog-Eintrag im Jahr 2025 ist. Warum es so lange still blieb, ist mir schon klar: Zu viel zu tun. Um das in eine gewisse Perspektive zu setzen: In keinem einzigen Schuljahr bislang hatte ich so viele 21- und 22-Stunden-Tage wie dieses Jahr. Natürlich kann ich das nicht der Schule anlasten, denn – trotz eines leichten Überdeputats und diverser Zusatzdienste – es lag eher an den externen Faktoren, vor allem an meinem täglichen Laufpensum, aber auch an einer deutlich gestiegenen Auftrittsmenge bei der Blues-Band und im Ostalb Jazz Orchestra.

Als ich beim OJO eingestiegen bin (2013), spielte die Band ein Konzert, höchstens zwei pro Jahr. Auf beide Konzerte hin wurde ordentlich geprobt, aber die Menge hielt sich immer noch in Grenzen. Doch seit ein paar Jahren füllt sich der Terminkalender ganz schön, und dieses Jahr hatten wir schon zwei große Auftritte, es folgen noch drei – alle wollen vorbereitet sein. Da ich vor fast zwei Jahren an die erste Trompete aufgestiegen bin, geht nun definitiv mehr Vorbereitungszeit hinein, denn den Satz „anführen“ kann ich nur, wenn die Stücke sicher sitzen (und gerade in den ganz hohen Lagen ist das schwieriger als in den üblichen Spielbereichen).

Fast genauso sieht es bei der Blues-Band aus. 2017 habe ich für zwei Konzerte ausgeholfen, was ziemlich aufregend war. Auch zu dem Zeitpunkt war die Schlagzahl der Konzerte deutlich geringer als heute, ungefähr drei bis vier Gigs pro Jahr. 2022 bin ich fest eingestiegen, seitdem steigt die Anzahl der Gigs ständig, allein 2025 hatten wir schon Auftritte in Aalen, Leipzig, Tübingen und Ellwangen, außerdem folgen noch Ellwangen (Rock am Kressbach) und Gaildorf (Kulturschmiede). Allein für den Leipzig-Gig mussten etliche Stunden Extra-Arbeit für Arrangements und Proben investiert werden, da wir statt der Posaune ein Saxophon dabei hatten – also mussten sämtliche Arrangements überarbeitet werden. Das alles natürlich nebenher.

In der Schule laufe ich bei 110 Prozent (2,5 Stunden Bugwelle), zusätzlich finde ich fast wöchentlich ein bis drei Vertretungen in meinem Stundenplan. Dazu kommen so Kleinigkeiten wie Tag der offenen Tür, Fortbildungen und Schulkonzerte sowie die Begleitung des Abiturs (zum Glück in Kooperation mit einem extrem fähigen Kollegen).

Um es kurz zu machen: Es ist derzeit echt viel. Und es wird bis Ende Juli sicher nicht weniger. Dazu kam, dass ich mich in den Faschingsferien (ohnehin nur eine Woche) nicht erholen konnte, denn ich wurde genau am Beginn krank und musste dann erst einmal wieder auf die Beine kommen. Gerade als das geschafft war, ging der Alltag schon wieder weiter.

Soweit zu den Gründen, warum es bislang keinen neuen Blog-Eintrag in diesem Jahr gab. Beim Laufen kann ich mich – juhu! – gar nicht beklagen, denn das klappt ziemlich gut. Mein tägliches Pensum liegt recht stabil zwischen 24 und 30 Kilometern, meine Standard-Route beträgt 25,5 bis 25,7 km (je nach Enge der Kurven…). Dafür stehe ich um 2:50 Uhr auf, was natürlich abends für eine gewisse Ermattung sorgt. Doch bislang habe ich das einigermaßen im Griff. Im Oktober werde ich 50, ich denke derzeit darüber nach, die täglichen Läufe dann zu verkürzen und stattdessen an den Wochenende etwas länger zu laufen. Mal sehen, wie gut dieser Vorsatz altert.

Der aktuelle Zwischenstand am 15. April 2025

Der aktuelle Zwischenstand beim Laufen sieht gut aus, trotz der paar Pausentage, die mir die Krankheit in den Faschingsferien abgezwungen hat, konnte ich heute die Marke von 2.579 Kilometern in diesem Kalenderjahr erreichen. Das ist nicht ganz schlecht.

Fernsehturm Aalen

Meine Standard-Route führt mich quasi täglich am Aalener Fernsehturm vorbei, während der Schulzeit natürlich zu frühmorgendlicher Stunde, sodass alles noch stockdunkel ist – ohne meine Globetrotter-Stirnlampe wäre das nicht machbar. Nach monatelangem Überlegen habe ich es heute früh endlich mal geschafft, kurz anzuhalten und ein Foto zu machen. Demnächst mache ich das noch im Dunkeln, da sieht der Turm wesentlich imposanter aus.

Standardroute

Meine Standard-Route hat vor ein paar Wochen ein kleines Upgrade erhalten, als ich aus einer Laune heraus einen Mountainbike-Trail erkundete. Die Strecke gefiel mir so gut, dass ich sie einfach in meine tägliche Runde integrierte. Das Prinzip einer festen Standard-Route ist für mich essenziell, denn so kann ich die Zeit recht akkurat einschätzen. Da ich in der Regel vor der Arbeit laufe, ist es sehr wichtig, einigermaßen verlässlich wieder daheim anzukommen, damit genug Zeit zum Duschen, Anziehen und Einpacken bleibt, bevor ich in die Schule radle.

Beim Laufen höre ich nach wie vor am liebsten Hörbücher, wobei ich zwischen neuen und bereits bekannten Werken abwechsle. Als riesiger Fan der Bobiverse-Reihe von Dennis E. Taylor konnte ich es mir nicht verkneifen, ein Audible-Probeabo abzuschließen, um endlich an den fünften Teil der Reihe (Not till we are lost) zu kommen, der zwar im Herbst erschienen, bei Apple Books bis heute aber nicht verfügar ist.

Vor dem Laufen absolviere ich ein Aufwärmprogramm, das eine ganze Kollektion von Black Rolls unterschiedlicher Größe und Form beinhaltet. Seit diesem Jahr habe ich auch noch eine zweiminütige Planke, Sit-Ups und Liegestütze integriert, um auch die Rumpfmuskulatur etwas zu stärken. Und es beginnt sich auszuzahlen.

Seit etwa einem Monat besitzt unser Haus eine größere Photovoltaik-Anlage (gekoppelt mit einem 9,6 kWh-Akku im Keller), die an guten Tagen fast 40 kWh Ertrag produziert und selbst an schlechteren Tagen in der Regel noch zwischen 15 und 20 kWh abwirft. Seitdem die Anlage installiert und in Betrieb genommen wurde, haben wir nur 0,7 kWh aus dem Netz bezogen. Das ist ein beeindruckender Schritt auf dem Weg zur völligen Autarkie.

Also: Es ist – wie immer – viel los. Dennoch gehen das Leben und das Laufen weiter. Ich schreibe beim nächsten Meilenstein wieder.

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