Gelesen: „Agent der Sterne“ von John Scalzi

In der letzten Zeit habe ich einige Bücher gelesen, von denen mich tatsächlich alle begeistert haben. Eines der Highlights war der Roman „Agent der Sterne“ von John Scalzi.

„Agent der Sterne“ von John Sclazi, erschienen im Heyne-Verlag


(Bild-Quelle: Apple Books, Screenshot des Buch-Covers)


Erstmalig erschien das Buch 2005, doch der Geschichte merkt man die fast 15 Jahre Alter überhaupt nicht an, sie könnte heute genauso spielen wie damals. Mit der einen oder anderen Namensanpassung könnte der Roman auch in weiteren 15 Jahren noch immer funktionieren.

Handlung



Worum geht es also in diesem Roman? Ich habe eine kurze Zusammenfassung der Handlung erstellt, da mir der Klappentext aus unterschiedlichen Gründen (vor allem der Fehler wegen) nicht gefallen hat:

Tom Stein ist ein Junior-Agent in einer Agentur für Schauspieler in Hollywood. Er kümmert sich für seine Klienten um die Vorgespräche, in denen Gagen und Sonderleistungen für die anstehenden Film- und Fernseh-Produktionen ausgehandelt werden – und er ist gut in diesem Job. Gerade nach Abschluss eines besonders lukrativen Film-Deals ruft Carl Lupo, sein Chef, ihn zu sich ins Büro und erteilt ihm einen ganz speziellen Auftrag: Er soll zum PR-Agent einer außerirdischen Rasse werden, die auf freundliche Weise mit den Bewohnern der Erde Kontakt aufnehmen will. Leider sehen die Yherajk aus wie Gelatine-Klumpen und kommunizieren untereinander über Pheromone, die den meisten Menschen wie ein „Furzkonzert“ vorkommen. Da die Yherajk bereits seit Jahrzehnten die Fernsehprogramme der Menschen verfolgen, wissen sie, wie es angesichts ihres Erscheinungs- und Geruchsbilds um ihre Wirkung auf die Menschheit bestellt ist. Also haben sie sich für den logischen Weg entschieden: Sie engagieren einen PR-Berater, der sie gut in Szene setzen soll. Diese Aufgabe fällt Tom Stein zu, den gesamten Roman über dürfen wir ihm bei seinen Bemühungen über die Schulter schauen.



Mehr möchte ich nicht verraten, da der Spaß beim Lesen vor allem durch die vielen kleinen Überraschungen und unvorhersehbaren Elemente (die vor allem von den anderen Charakteren um Tom eingebracht werden) in der Handlung ausgeht.

Unpassendes Coverbild



Auf dem Cover des Buchs ist ein Raumschiff abgebildet, das am hinteren Ende beschleunigt und am vorderen Ende aus allen Rohren feuert. Wer auch immer sich dieses Cover ausgedacht hat: Was soll das bitte mit dem Inhalt des Buchs zu tun haben? Nichts dergleichen passiert, überhaupt nichts!

Ich verstehe, dass der Verlag hier vermutlich auf der Erfolgswelle der fünfteiligen „Krieg der Klone“-Reihe reiten wollte, denn dafür wäre das Coverbild durchaus passend gewesen. Hier ist es das leider nicht, vielmehr könnte es den einen oder anderen Leser sogar enttäuschen, weil nichts in dieser Richtung passiert, die Erwartung aber geweckt wurde. „Agent der Sterne“ ist ein völlig gewaltfreier Science Fiction-Roman, in dem es keine Weltraumschlachten gibt, dennoch ist er durchweg spannend, humorgeladen und voller Action.

Hörbuch-Vergnügen



Kaum hatte ich das Buch (auf Deutsch) komplett gelesen, lud ich mir das Hörbuch herunter, das aber derzeit (zumindest bei iTunes) nur auf Englisch verfügbar ist.

Auch als Hörbuch ist „Agent to the stars“ sehr gelungen.


(Bild-Quelle: Apple Books, Screenshot des Hörbuch-Covers)

Zum Ausgleich für die eingeschränkte Sprachwahl wird der Roman von Wil Wheaton ungekürzt vorgelesen. Da ich ihn als Sprecher spätestens seit „Fuzzy Nation“ sehr schätze, kam ich damit sofort gut klar. Binnen zweier Tage war es komplett durchgehört.

Fazit



Alles in allem habe ich jede Seite des Romans genossen. Der Tonfall ist locker und fluffig, der Unterhaltungswert enorm hoch. Wer wie ich auch schon auf die anderen Romane von John Scalzi steht, der wird hier bei seinem Roman-Debüt sicher ebenso glücklich werden. Für die Hörbuchfans kann ich meine Hand ins Feuer legen, dass die englische Hörbuchfassung mit Will Wheaton sauber produziert und gut verständlich ist. Außerdem gelingt es dem Sprecher immer wieder, die Pointen durch gutes Timing und die passende Betonung so hervorzuheben, wie sie auch sein müssten. Rückblickend kann ich nicht mehr sagen, warum ich den Roman fast ein ganzes Jahr lang in meiner Leseliste hatte, ohne damit anzufangen. Alles daran ist gelungen, ich höre das Hörbuch gerade schon zum zweiten Mal.

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